Unser spannender Agroforstworkshop, welcher von Burkhard Kayser geleitet wurde, ist nun schon fast 2 Wochen her. Trotzdem hier ein kurzer Bericht zum Workshop (der bisher in den notwendigen Umorganisationen von Alltag und Arbeit untergegangen ist).
Burkhard Kayser ist einer der wenigen Menschen in Deutschland, die sich auf die Beratung zum Thema Agrofortswirtschaft spezialisiert haben. Er arbeitet damit bereits seit über 20 Jahren – erst seit ein paar Jahren bemerkt er, dass sich mehr und mehr Landwirte und Agrarfirmen für das Thema interessieren. „Sicherlich auch aufgrund der zwei letzten Sommer, die sehr trocken waren.“
Womit schon einer der Vorteile genannt wäre, die so ein Agroforstsystem haben kann, nämlich den Schutz angebauter Pflanzen vor starker Trockenheit. Hinzu kommt der Windschutz, wodurch der Oberboden auf brach liegenden Feldern weniger stark verweht wird. Weitere Vorteile der Agroforstsysteme sind die doppelte Nutzung von Flächen, beispielsweise Hühnerhaltung unter Obstbäumen (Eier plus Obst) oder Holzverkauf und Getreideanbau, die Nutzung kleiner Flächen und die Nutzung von Flächen mit relativ schlechten Böden. Wichtig auch für die Teilnehmenden des Workshops sind die zahlreichen Vorteile für den Artenreichtum von Hecken, Bäumen oder Blühstreifen auf dem Acker.
Agroforstsysteme waren noch vor 200 Jahren ein ganz gewöhnlicher – wenn auch sehr schöner Ablick (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vincent_van_Gogh_-_De_roze_boomgaard_-_Google_Art_Project.jpg)
Auf dem Stadtbauernhofs sollten die Möglichkeiten, die die Agrofostwirtschaft bieten, beispielhaft durchgesprochen werden. Aufgrund des starken Regens und der vielfältigen spannenden Fragen aus der Praxis der Teilnehmenden Solawis, blieb der Workshop dann doch eher theoretisch. Fragen zur Bodenbearbeitung unter alten Obstbäumen und den Arbeitsspitzen von Bäumen und Gemüse wurden unter anderem diskutiert. Langfristig möchte die Solawi auf dem Stadtbauernhof Saarbrücken eine Obstwiese schaffen, die gleichzeitig als Auslauf für eine Hühnerherde dient.
Mehr zur Arbeit von Burkhard Kayser: www.agroforst.de